Kräuter und Stauden aus Containern – so heißen Töpfe im Gärtnerjargon – lassen sich das ganze Jahr (ver)pflanzen, solange der Boden nicht gefroren oder staubtrocken ist. Unsere Versandmonate sind zugleich die besten Pflanzmonate: Ende März bis Mitte Juni, Ende August bis (Mitte) Oktober. Es hat sich anders als früher, leider eingebürgert, im Herbst seltener und weniger zu pflanzen als im Frühjahr. Warum? Darüber zerbrechen wir uns schon seit langem den Kopf.
Vermutung Nr.1: Viele denken, im Herbst gepflanzte Ware ist nicht winterhart. Nach fachkundiger Lektüre und/oder Beratung* richtig ausgewählte und zudem vernünftig angezogene Stauden – und dafür halten wir unsere, denn sie sind in Maßen organisch gedüngt, ausreichend groß und abgehärtet – wachsen im Herbst mindestens so gut an wie im Frühjahr. Schlecht wächst im Garten allerdings weiter, was überdüngt und gesundgespritzt schnellschnell für den (Super)Markt produziert wird und sich bald rauhen Wettern ausgesetzt sieht.
Vermutung Nr. 2: Es wird (fast nur) gekauft, was blüht, und da haben Frühling und Frühsommer mehr zu bieten. Sommer- & Herbstblüher verkaufen sich auf Märkten an spontan entschlossenene KundInnen recht gut – in Blüte. Aber es gibt doch mehr im (Gärtner)Leben als Impulskäufe, oder? herb’s Marktstand
Vermutung Nr. 3: Die Neigung, im Herbst die Früchte der Gartenarbeit des Jahres zu ernten … und sich dann lieber mit einem guten Gartenbuch oder Katalog in die letzten Sommerstrahlen zu setzen, das Jahr Revue passieren zu lassen und langsam, ganz langsam an die nächste Saison zu denken … statt in kreative Unruhe zu verfallen, zu buddeln, zu teilen, Beete herzurichten und noch mehr Pflanzen zu bestellen … Schade für uns – und schade für Sie! Die Lücken in Ihrem Garten bleiben ungefüllt, neue Projekte werden erfolgreich verschoben, Ihre neuen Stauden ‚verlieren‘ eine herb’st-saison Anwachszeit und Sie verpassen so manchen herb’stduft und so manchen Frühlingsblüher. Und vor allem haben Sie, genau wie wir, all die Arbeit auf einmal – im Frühjahr.
* Ausnahmen bilden klimatische Grenzgänger und Arten, die sich nur sehr langsam an einem Platz etablieren, wie Diptam oder schwach-wüchsige Thymian-Sorten, allesamt Kräuter, die ihre Triebreife nach spätem Verpflanzen (v.a. auch in rauheren Höhenlagen) nicht erreichen und dann frostgefährdet sind. Im Zweifelsfall hilft unser GärtnerVlies beim Schutz vor bösen Überraschungen. Die Arten & Sorten sind auf unseren Listen mit einem Sternchen* versehen.