Der beste Platz

Gute Gartenplanung berücksichtigt die Wünsche aller Gartenbewohner und -nutzer. Die gärtnerische Kernfrage lautet dabei: Wieviel Licht fällt in den Garten? Machen Sie sich die kleine Mühe und beobachten Sie die Verteilung von Licht und Schatten über’n Tag und über’s Jahr:

Wo steht die Sonne am Morgen, wo am Mittag, wo am Nachmittag?
Wo wirft sie tiefen, kühlen Mauerschatten?
Wo lichten, warmen Baumschatten?
Und bleibt es auch im Sommer hell, wo im April die Sonne ungehindert durch unbelaubte Kronen scheinen konnte?
Welcher Ast kann notfalls weichen?
Und ist es auch bei niedrigstehender Herbst- oder Frühjahrssonne hell und warm, wo Sommer-Sonnenkinder wachsen sollen?

Faustregeln:

Ein ‚Sonnenkräuterbeet‘ – z.B. für Thymian & Rosmarin, Salbei & Zitronenverbene – braucht mindestens einen halben Tag volle Sonne, schon im frühen, kühlen Frühling und noch im späten, feuchten Herbst! Ein Beet für (Halb)Schattenfreunde – z.B. Minzen & Melissen, Blut-Ampfer & Borretsch – kommt mit weniger Stunden ‚Lebensspenderin‘ aus – und mag nicht mehr! Schatten läßt sich durch geschickt gelenkte Rankpflanzen oder im April gesäte! Sonnenblumen ab Mai erzeugen, fehlender Schatten kann bisweilen durch einen ‚feuchten Fuß‘ ersetzt werden.

Also, im Namen des Aromas und der Langlebigkeit: Setzen Sie bitte nicht alle Kräuter in nur ein Beet – oder auf eine (oft zu kleine) Kräuterspirale!