Muß man nun den Boden nehmen, wie er wächst? Nein, jeder Boden läßt sich ‚verbessern‘, verändern, den Wünschen Ihrer Wunsch-Pflanzen anpassen. Und das geht so: Für Ihre Zwecke zu trockene Böden brauchen mehr Humus durch Säen und Einarbeiten von Gründünger, durch gelegentliches Mulchen mit (unkrautfreiem) Mist & Kompost, mit dünnem Grasschnitt oder ‚Rindenhumus‘ (Achtung – Wortverwirrung: Rindenmulch ist zu grob für Stauden & Kräuter). Sehr hilfreich ist auch regelmäßiges, flaches Hacken, z.B. morgens nach einem Regenguß. Für Ihre Zwecke zu feuchte Böden brauchen hingegen Drainage: den Oberboden einen guten Spaten tief lockern, etwa ein Drittel des ‚Materials‘ wegnehmen und auf andere, fettere Beete verteilen. Auf 2-3 m2 etwa eine Schubkarre Schotter (Körnung 3-12 mmm), Blähton, Mergel oder scharfkantigen Kies tiefgründig einarbeiten. Als unterste Schicht beonders geeignet sind zerbrochene Dachpfannen und Ziegel. Aber: Drainieren mit Mineralgemisch bedeutet zugleich Abmagern. Wenn Ihr Beet gut genährt und drainiert zugleich sein soll, müssen sie Kompost oder andere Dünger zufüttern.
GrünerDaumen
Statt tief zu graben, können Sie ein Beet auch zum Schotterhügel erhöhen. Setzen Sie den Kern aus grobem Gestein luftig auf und decken Sie ihn nach außen hin mit immer feinerem Schotter-Erdgemisch ab. Wenn sie den Kegel noch erhöhen und durch eine spiralig gewundene Trockenmauer abstützen, sind Sie stolzeR BaumeisterIn einer Kräuterspirale.
Kalk macht saure Böden munter!
Der pH Wert des Bodens gibt Auskunft darüber, wieviel Kalk im Boden ‚arbeitet‘, ob der Boden sauer oder alkalisch reagiert. Der neutrale, von den meisten Pflanzen tolerierte Bereich liegt zwischen 5,5 und 6. Sprosse mediterranen Ursprungs, wie Ysop, Rosmarin, Estragon und Bohnnenkraut stammen häufig von kalkreicheren Standorten und fühlen sich bei pH 6 -7 wohl. Minzen, Bärwurz und Arnica hingegen bevorzugen ’sauere Senken‘, ph 5,5 ist durchaus akzeptabel. Der jeweils passende Kalkgehalt im Boden ist vor allem während der Wachstumsphasen wichtig für die natürliche Entwicklung der Pflanzen. Rat&Tat Leichte Böden jährlich, schwere alle 2-3 Jahre im zeitigen Frühjahr mit mild & langsam wirkendem ‚kohlensaurem‘ Kalk oder mit Algenkalk aktivieren‘. P.S. Besonders ausgefallene pH – Vorlieben sind bei den Pflanzenportraits vermerkt. Übrigens: Grün-Kompost, besonders wenn mit zermörserten Eierschalen aufgesetzt, steigert den pH Wert frei Haus. Ungekalkter Rindenkompost/humus senkt ihn! Der Boden versauert. Zum pH Testen empfehlen wir für Selbermacher einen simplen „calcitest“ mit Lackmuspapier für wenig Geld aus dem Fachhandel. Genaueres über Nährstoffgehalt & Bedarf bzw. pH Wert kann nur eine Bodenanalyse liefern. Auch Muschelmulch sichert über lange Zeit kleine Mengen an Kalkberieselung durch den Regen. Unser Sortiment finden Sie hier: www.muschelmulch.de.
